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Abstract Das Fernsehgenre „Talkshow“ hat sich als Indikator für kulturelle, mediale und sprachliche Phänomene mit großer Tragweite sowie als eine der wichtigsten Kommunikationsformen und Medientextsorten etabliert, die die Linguisten seit langer Zeit interessiert. Insbesondere fungiert das Subgenre „politische Talkshow“ als eine der wichtigsten informativen, aber auch unterhaltungsorientierten Formen der politischen und sozialen Kommunikation. Die Gesprächsteilnehmer in einer politischen Talkshow beschäftigen sich an erster Stelle damit, für die eigene Position und damit für eigene Partei zu werben und so bei den Rezipienten einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Dabei drängt sich eine wichtige interessante Frage auf, und zwar: Wie verhalten sich die Vertreter einer Meinung, einer Partei oder einer Richtung verbal und außerverbal im Bewusstsein der Aufnahmesituation? Angesichts der bisherigen Untersuchungen herrscht aber -meines Wissens- ein großer Mangel an Forschungsbeiträgen, die die arabischen Talkshows aus gesprächslinguistischer Sicht analysieren und einen Vergleich zwischen mehr als zwei Talksendungen aus unterschiedlichen Kulturkreisen aus gesprächsanalytischer und – kultureller Sicht anstellen. Daher befasst sich diese gesprächsanalystische Studie mit der Analyse diverser Typen von Talkshowgesprächen aus ausgewählten deutschen, österreichischen und ägyptischen Talksendungen ab der Jahrtausendwende nach einem aufgrund der theoretischen Ansätze der Gesprächsanalyse nach Henne/Rehbock (1995) und Brinker/Sager (1996) entworfenen Analysemodell. Das Analysemodell umfasst bestimmte entscheidende gesprächsrelevante Aspekte, nämlich die Gesprächsphasen, die Formen des Sprecherwechsels in Bezug auf das prosodische Element „Tonhöhe“ , die Aufgaben des Moderators, die auffälligen Gesprächsstrategien und –handlungen und die Imagearbeit. Ziel der Arbeit ist es, anhand dieser umfassenden Analyse unterschiedlicher Formen der Talkshowgespräche einen Gesprächsvergleich durch die Beobachtung vielfältiger Gesprächskulturen, -formen, -handlungen und -strategien anzustellen und von diesem Vergleich auszugehen, um die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den untersuchten Talksendungen ausfindig zu machen. Darüber hinaus soll anhand der Analyse dieser Sendungen festgestellt werden, ob die Talkshows als repräsentative Textsorte zur Aufdeckung der Merkmale der Gesprächskultur eines Landes dienen können und inwiefern die arabische Gesprächskultur konfliktorientiert ist. Als Arbeitskorpus dienen sechs Talksendungen. Aus dem deutschen, österreichischen und ägyptischen Fernsehen wurden jeweils zwei Talkshows ausgesucht. Aus dem jeweiligen Talkshow-Format wurden nur Sendungen ausgewählt, die ein ähnliches kontroverses Thema in dem gleichen thematischen Rahmen behandeln. Die Arbeit gliedert sich in 6 Kapitel. Das erste Kapitel wirft einen theoretischen Blick auf die Merkmale und die konstitutiven Elemente der Talkshows im Deutschen und Arabischen sowie auf die theoretischen Ansätze der Gesprächsanalyse. Im zweiten, dritten und vierten Kapitel werden die ausgewählten Sendungen nach dem entworfenen Analysemodell analysiert. In dem fünften und sechsten Kapitel wird zwischen den untersuchten Sendungen auf bestimmten Ebenen verglichen sowie werden die beim Vergleich zwischen allen untersuchten Talksendungen festgestellten Schlussergebnisse herangezogen. Schlüsselwörter Politische Talkshows Streit- und Clubgespräche Linguistische Gesprächsanalyse Gesprächshandlungen und –strategien Gesprächskultur |