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Abstract Das Thema der vorliegenden Dissertation ist die Handlungsqualität der Personaldeixis in institutionellen Textarten im Deutschen und im Arabischen. Die zu behandelnden Personaldeixeis umfassen im Deutschen ich, du, wir, ihr und Sie, die traditionell zu den Personalpronomina der 1. und 2. Person gerechnet werden. Dazu gehören auch die Possessiva mein, meine, dein, deine, unser, unsere, euer, eure, Ihr und Ihre und die Reflexivpronomen der 1. und 2. Person. Auf der anderen Seite handelt es sich im Arabischen ebenfalls um die traditionellen Personalpronomina der 1. und 2. Person, jedoch lassen sich je nach dem orthografischen Status zwei Klassen unterscheiden. Die erste Klasse enthält die selbstständigen Personaldeixeis أنا ’anÁ (ich), نحن naÎnu (wir), أن ت ’anta (du (Maskulin)), أن ت ’anti (du (Feminin)), أنتما ’antumÁ (ihr (Dual)), أنتم ’antum (ihr (Plural, Maskulin)) und أنتن ’antunna (ihr (Plural, Feminin)). Zur zweiten Gruppe gehören die klitischen Personaldeixeis ي -Ð bzw. ني -nÐ (ich (im Naṣb- Kasus)), نا nÁ (wir (im Naṣb-Kasus)), ك -ka (du (Maskulin, im Naṣb- Kasus)), ك -ki (du (Feminin, im Naṣb-Kasus)), كما -kumÁ (ihr (Dual, im Naṣb-Kasus)), كم -kum (ihr (Plural, Maskulin, im Naṣb-Kasus)) und - ك ن kunna (ihr (Plural, Feminin, im Naṣb-Kasus)), die im nicht-nominativischen Kasus erscheinen. Bei den Personaldeixeis, dem Untersuchungsgegenstand der Arbeit, handelt es sich in beiden Sprachen um die sprachlichen Mittel zur Bezeichnung des Sprechers/Schreibers bzw. des Hörers/Lesers. In der bisherigen Forschung lassen sich bestimmte Tendenzen bei der Beschreibung der Personaldeixeis feststellen. In der traditionellen Grammatik hat man sie im Rahmen der 2 Pronomina behandelt. Aber als Pronomina der 1. und 2. Person konnte man sie nicht einwandfrei nach demselben Beschreibungsmuster der restlichen Pronomina erklären. Die aus dem Lateinischen stammende Bezeichnung Pronomen (pro: für, nomen: Name, auch Fürwort, Formwort, Stellvertreter, Wechselwort (Metzler 1993: 487)) impliziert eine Beziehung zu anderen Nomina (Eisenberg 2001: 165), was für die hier zu untersuchenden Pronomina der 1. und der 2. Person nicht zutrifft, da sie selbst als adäquate Bezeichnungsmittel für den Sprechenden und den Angesprochenen in der sprachlichen Kommunikation (vgl. Helbig/ Buscha 2002: 208) fungieren. Auch im Arabischen ist der Begriff ÃamÐr ضمير (Pronomen) nicht ganz unproblematisch. Babti (1992: 584f.) betrachtet ein Pronomen als ʼism ºÁmid اسم جامد (unabgeleitetes Nomen). Die Zuordnung zu den Nomina begründet Babti mit distributionellen Gemeinsamkeiten, u. a. dem Vorkommen nach Präpositionen und der Übernahme von Objektfunktionen. Im Gegensatz dazu trennt Hassan (1994: 109) die Pronomina von den Nomina, und zwar aufgrund der fehlenden Referenz. Sie bezeichnen nämlich die Allgemeinheit des Anwesenden oder des Abwesenden, ohne diese zu spezifizieren und gewinnen ihren Bezug erst durch den Kontext. Hinzu kommt der oben angesprochene Einwand, dass die Pronomina der 1. und 2. Person nicht für Nomina stehen, sondern Rollen in der Kommunikationssituation bezeichnen. Mit dem Aufkommen der situationsbezogenen Beschreibungsansätze der Sprachmittel hat man sich um eine gerechte Erfassung der Leistung solcher Elemente bemüht. Zunächst hat man die angemessenere Kategorie Deixis (aus dem griech. Wort deiknynai „zeigen“) zur Bezeichnung dieser Klasse angewandt. Zu den deiktischen Mitteln werden aber u. a. Personalpronomen 3 der 1. und 2. Person, Demonstrativpronomen wie dieser, diese und adverbiale Ausdrücke wie hier, dort, dahin (Homberger 2003: 97) gezählt. Solche Sprachmittel gewinnen ihre Bedeutung nur durch den Bezug zur Sprechsituation, in der sie geäußert werden (Metzler 2010: 132), und haben somit eine Zeigefunktion auf bestimmte außersprachliche Situationselemente oder andere Ausdrücke des Kontextes (Ulrich 2002: 58). Die deiktischen Mittel sind in der Kommunikationssituation verankert und dienen der gegenseitigen Orientierung zwischen Sprecher/Schreiber und Hörer/Leser. Die Deixis findet also in einer kommunikativen Situation zwischen Sprecher und Hörer statt, oder sie dient in einem Kontext der Orientierung des Lesers in der vorgestellten Umwelt (Knobloch 1986: 526). Was die Referenz angeht, beziehen sich deiktische Ausdrücke entweder auf ein in der objektiven Realität existierendes Objekt („konkrete Deixis“) oder auf einen Sachverhalt („abstrakte Deixis“) (Conrad 1988: 51). Die konkrete Deixis wird auch als individuelle Deixis bezeichnet und bezieht sich auf einen bestimmten Gegenstand, während die abstrakte Deixis (z. B. die Pronominaladverbien) sich auf einen Sachverhalt bezieht, der durch einen Infinitiv oder einen ganzen Satz geäußert wird (Knobloch 1986: 526). Die deiktischen Ausdrücke werden auch indexikalische Ausdrücke genannt, die eine Äußerung auf Personen, Gegenstände, Raum und Zeit beziehen (Lewandowski 1990: 205). Für die Erforschung der Deixis sind drei Disziplinen von großer Relevanz: 1. die Logik und Sprachphilosophie, 2. die kognitive Sprachpsychologie und 3. die Sprachwissenschaft. In der Logik und Sprachphilosophie geht es um die Frage, unter welchen Umständen ein Satz wahr ist. Für einen Satz wie ich bin jetzt hier, die deiktische Komponente enthält, kann die 4 Wahrheitsfrage nur in Bezug auf die Situation, in der dieser Satz geäußert wird, beantwortet werden. Die kognitive Sprachpsychologie beschäftigt sich nicht mit der Bedeutung oder der Referenz der deiktischen Mittel, sondern damit, wie von Sprecher- und Hörersystemen interne Repräsentationen der aktuellen Situation, des Partners und der kommunikativen Ziele aufgebaut und verändert werden. Die Sprachwissenschaft strebt dagegen an, die Struktur der einzelsprachlichen deiktischen Systeme und ihres Gebrauchs in Äußerungen zu beschreiben, unabhängig von der kognitiven Verfasstheit singulärer Sprecher- und Hörersysteme1. Das Buch ”Grundzüge der Deixis” von Sennholz gilt als ein Versuch, zu einer allgemeinen Theorie der Deixis zu gelangen. Er versteht die Deixis als eine gerichtete Relation zwischen einem Ausgangspunkt und einem Zielpunkt. Der Ausgangspunkt der Deixisrelation heißt ”Origo”, ihr Zielpunkt ”Deixisobjekt” (Sennholz 1996: 24). Nach Sennholz (ebd. 17) wird die Deixis von sehr unterschiedlichen Forschungshorizonten bzw. linguistischen Disziplinen betrachtet, wie z. B. von der allgemeinen Semantik (z. B. Lyons 1977), der Pragmatik (z. B. Fillmore 1976 oder Wunderlich 1972) oder unter referenztheoretischen Fokus (Harweg 1978). Die Deixis wird also je nach Situation und Standpunkt entweder der Semantik oder der Pragmatik zugeordnet. ”Die Deixis ist schließlich in der Tat ein Phänomen, das Semantik und Pragmatik gewissermaßen vereint” (Lenz 1997: 1). Als Beispiel auf der semantischen Ebene findet man das 1 Die Quelle ist: URL: https://www.germanistika.upol.cz/uploads/media/VI._und_VII._Linguistische_Grundla gen_des_Deixisbegriffs.pdf . (Stand: 15. 3. 2017) 5 Buch ”Semantik der Deixis” von Cheang 1990, in dem er die Deixis wie folgt definiert: Deixis ist diejenige semantische Kategorie der Sprache, die typischerweise mit dieser elementaren Sprechsituation, selbstverständlich nicht nur der äußeren, sondern auch und in erster Linie der inneren Situation im dargestellten Sinne, zutiefst verbunden ist. Die optimale Beschreibung und Erklärung der Semantik der Deixis muß sich auf die Analyse der elementaren Sprechsituation stützen. (Cheang 1990: 49f.) Auf der pragmatischen Ebene ist u. a. der Artikel ”Pragmatik, Sprechsituation, Deixis” von Wunderlich 1971 zu nennen, in dem er auf die Pragmatik eingeht, dann spricht er über die idealisierte Sprechsituation, die er auch als den idealisierten sprachlichen Kontakt zwischen Personen bezeichnet. Nach Wunderlich (ebd. 175 - 177) enthält jede Sprechsituation die Äußerung eines Sprechers und eine mit dieser Äußerung etablierte Interaktion von Sprecher und Hörer. In dieser Sprechsituation kommt die Leistung der deiktischen Verhältnisse zum Tragen, die Bühler in drei Systeme einteilt, und zwar Temporalsystem, Personalsystem und Lokalsystem (ebd. 186 - 188). Wie oben erwähnt wurde, verbindet die Deixis zwischen Semantik und Pragmatik, daher findet man Arbeiten, die zwischen beiden Richtungen verknüpfen, wie die Arbeit von Lenz 1997. Er erklärt (ebd. 1), dass sein Beitrag über die Diskursdeixis ”in den von einer `pragmatischen Semantik` gesteckten Rahmen eingeordnet werden sollte.” Die Sprachtheorie des Sprachpsychologen Bühler, die den Beginn der modernen Deixisforschung markiert, ist unter den sprachwissenschaftlichen Ansätzen einzuordnen. Bühler entwickelt das Organonmodell der Sprache, in dem ein Sender einem Empfänger etwas über die Gegenstände und 6 Sachverhalte der Welt mitteilt (Bühler 1934: 24f.). Die Feldertheorie von Bühler, also die Zuordnung der Sprachmittel zum Symbol- oder Zeigfeld, hat den Weg für die spätere handlungstheoretisch orientierte Beschreibung der Deixeis geebnet. Er rechnet die deiktischen Ausdrücke zum Zeigfeld. Ehlich hat diese Auffassung von Bühler übernommen und weiterentwickelt. In seiner zweibändigen Monographie ”Verwendungen der Deixis beim sprachlichen Handeln” (1979) und in nachfolgenden Publikationen behandelt er die Deixis, aber nicht nur in einer face to face Kommunikation, sondern in einer Kommunikationssituation mit räumlich und zeitlich abgetrennten Sprecher und Adressaten. Ehlich definiert die deiktische Prozedur als eine Orientierungsprozedur, mit der die Aufmerksamkeit des Hörers auf ein Element im Verweisraum fokussiert wird (Ehlich 1987: 285), was als sprachinterne Zwecke der Deixis bezeichnet wird. Außerdem erfüllen deiktische Ausdrücke sprachexterne Zwecke sowohl auf der Ebene des Textes als auch auf der Ebene von verschiedenen Textarten. Die vorliegende Arbeit strebt eine handlungstheoretische Analyse der Leistung der hier zu behandelnden deiktischen Ausdrücke anhand des funktional-pragmatischen Beschreibungsapparats an. Das setzt zunächst bei der formalen, semantischen und pragmatischen charakteristika der Personaldeixeis an, was in der Terminologie der Funktionalen Pragmatik unter sprachinterne Zwecke eingeordnet wird. Die Untersuchung der sprachexternen Leistung der betreffenden Personaldeixeis wird anhand eines aus wissenschaftlichen Artikeln und Zeitungskolumnen zusammengestellten Korpus vollzogen. Hier geht es um die Beziehungen zwischen den sprachinternen und sprachexternen Eigenschaften von Personaldeiktika, d. h. um die Frage, ob dieselbe Leistung im Text bzw. in 7 institutionell gebundenen Textarten vorkommt, oder doch neue Funktionen dabei auftreten. Die vorliegende Arbeit geht von der Hypothese aus, dass die Personaldeixeis verschiedene Handlungsfunktionen in unterschiedlichen Textarten leisten, was durch die Analyse der Personaldeixeis anhand der Korpusbelege bewiesen wird. Es sei aber erwähnt, dass die Untersuchung der verschiedenen Ebenen nicht additiv erfolgt. Alle Ebenen werden bei der Analyse in Relation zueinander betrachtet. Die bisherigen Behandlungen der zu untersuchenden Elemente in beiden Sprachen weisen wesentliche Lücken auf. Hier hat man sich meistens auf formale Eigenschaften dieser Elemente und auf ihre sprachinternen Leistungen beschränkt, ohne dabei auf ihre Funktionen beim sprachlichen Handeln einzugehen. Exemplarisch für diese Herangehensweise ist die Darstellung der Pronomina der 1. und 2. Person in den traditionellen Grammatiken. Hierfür sei auch die Arbeit von Soliman (2001) zu nennen. Sie behandelt in ihrer Magisterarbeit die Personalpronomina im Deutschen und Arabischen, darunter auch die der 1. und 2. Person, und befasst sich ausschließlich mit ihren sprachinternen Funktionen, z. B. der Bezug zum Sprecher/Schreiber bzw. Hörer/Leser. Die Einbeziehung von sprachexternen Zwecken bei der Verwendung der Personaldeixis findet man bei Graefen 1997. Anhand von wissenschaftlichen Texten zeigt sie, wie die Personaldeixeis des Sprechers in textkommentierenden Sprechhandlungen verwendet werden, und zwar wenn ein Autor explizite Orientierungshilfen wie Zusammenfassungen und Ankündigungen formulieren bzw. über seine Planungen und Entscheidungen sprechen will. Meine Arbeit setzt auch bei den sprachexternen Verwendungszwecken der Personaldeixis an und will ihre Konstanz überprüfen, und zwar in verschiedenen Textarten, hier 8 wissenschaftliche Artikel und Zeitungskolumnen. Da die Arbeit konfrontativ angelegt ist, werden auch Aussagen über übereinzelsprachliche Ergebnisse, zumindest was das hier zu untersuchende Sprachenpaar Deutsch und Arabisch angeht, über die Leistung von Personaldeixeis angestrebt. 0.2. Ziele und Aufbau der Arbeit Sprachmittel bzw. lexikalische Mittel können für sprachexterne und sprachinterne Zwecke verwendet werden. Während sprachinterne Zwecke sprachbezogen sind, d. h. sie beziehen sich auf den Aufbau einer Sprache, das durch die Organisationsform dieser Sprache geleistet wird (Ehlich 1982: 4), leiten sich sprachexterne Zwecke aus den verschiedenen gesellschaftlichen Zwecken ab, zu denen die Sprache verwendet werden kann. Die Arbeit will sprachinterne und sprachexterne Zwecke der Personaldeixeis behandeln. Das erfolgt anhand eines deutschen und arabischen Korpus aus wissenschaftlichen Artikeln und Kolumnen. Die Untersuchung der sprachinternen bzw. sprachexternen Funktionen der Personaldeixis in zwei verschiedenen Textarten dient zur Verifizierung der Hypothese der Arbeit, ob die Funktionen der Personaldeixis je nach Textart variieren. Die Arbeit setzt sich also zweierlei Ziele, und zwar: 1. Die Funktionen der Personaldeixis sowohl im Deutschen als auch im Arabischen beim sprachlichen Handeln anhand des Korpus zu erforschen, sowohl auf der Ebene des Textes, als auch auf der Ebene der verschiedenen Textarten. 2. Die Ergebnisse der Analyse im Deutschen mit denen im Arabischen zu vergleichen, um möglich Gemeinsamkeiten bzw. Unterschiede herauszufinden, was formale und semantische charakteristika und die 9 Leistung der Personaldeixeis im jeweiligen Handlungszusammenhang anbetrifft. Ausgehend von dieser Zielsetzung ist die Arbeit in einer Einleitung und sechs Kapiteln gegliedert. In der Einleitung erfolgen die Abgrenzung und Bestimmung des Themas und der Untersuchungsmethode sowie eine Skizzierung der Ziele und des Aufbaues der Arbeit. Dazu wird das Korpus vorgestellt und einige technische Hinweise und solche bezüglich der Transliteration erwähnt. Im 1. Kapitel werden Dimensionen und Formen sprachlichen Handelns behandelt. Mit den Dimensionen sprachlichen Handelns sind die Vorgänge gemeint, die in den Aktanten beim Handeln ablaufen. Sie sind also mentale Faktoren, von denen Handlungen abhängen und umfassen die Komponente: Wissensraum, Mechanismen des Wahrnehmens, des Glaubens, des Bewertens und der Motivation. Unter den Formen sprachlichen Handelns werden wichtige Termini und Kategorien der Funktionalen Pragmatik behandelt, und zwar: Prozeduren, das fünf Felder-Konzept von Ehlich, Sprechhandlung, Handlungsmuster, sprachinterne und sprachexterne Zwecke, Sprechsituation und Diskurs vs. Text. Dazu wird ein Vergleich zwischen homileischen und institutionellen Handlungsformen gezogen, was für die vorliegende Arbeit von großer Relevanz ist, da die Arbeit sich mit zwei institutionellen Textarten beschäftigt . Im 2. Kapitel wird ein Überblick über den Begriff Deixis bei Bühler und in einigen neueren Deixis-Auffassungen angeboten. Dann wird auf die Grenzziehung zwischen Personaldeixis und den Begriffen Pronomen im Deutschen und ضممير ÃamÐr (Pronomen) und أسممماا اارما ’asmā’ ’al-’išāra (Demonstrativnomen) im Arabischen eingegangen. Danach wird eine 10 funktionale Kategorisierung der Personaldeixis dargestellt, indem die Personaldeixeis als Element des Zeigfeldes behandelt werden. Anschließend wird die Handlungsqualität der Personaldeixis erörtert. Das erfolgt im Rahmen der Funktionalen Pragmatik. Dabei werden die Grundlagen und Beschreibungsinstrumentarien dieser Theorie vorgestellt. Das 3. Kapitel befasst sich mit der handlungstheoretischen Bestimmung von Text und dem Vergleich zwischen institutionellen und außerinstitutionellen Texten. Danach wird auf Kolumnen und wissenschaftliche Artikel als institutionelle Textarten eingegangen. Aus diesen zwei Textarten stammen nämlich die Belege des zu untersuchenden Korpus. Die Beschaffenheit beider Textarten spiegelt sich bei der Analyse der textexternen Zwecke, die durch die Personaldeixeis realisiert werden können. Das 4. Kapitel enthält die Analyse der Personaldeixeis als Mittel zur Realisierung von sprachinternen und -externen Zwecken in den zwei Textarten wissenschaftlicher Artikel und Kolumne sowohl im Deutschen als auch im Arabischen. Dabei werden die Korpusbelege in beiden Sprachen formal betrachtet, dann folgt eine funktionale Analyse der Korpusbelege im Deutschen und Arabischen, indem die Personaldeixeis auf der Ebene des Textes in fünf Konstellationen analysiert werden. Danach wird die textartspezifische Verwendung der Personaldeixeis behandelt, wobei die Personaldeixeis in den beiden Textarten, also wissenschaftlicher Artikel und Kolumne in beiden Sprachen untersucht werden. Die formale, semantische und pragmatische Beschreibung der Personaldeixeis, sowie ihre Leistung auf der Ebene des Textes und der beiden Textarten werden für beide Sprachen parallel erfolgen. Daher werden im 5. Kapitel die in Bezug auf beide Sprachen gewonnenen Ergebnisse einander gegenübergestellt, um Kon- bzw. Divergenzen durch den direkten Kontrast herauszukristallisieren. 11 Das Ziel ist dabei, übereinzelsprachliche charateristika der Personaldeixeis, besonders was sprachexterne Zwecke anbelangt, ans Licht zu bringen. Im 6. Kapitel werden die Ergebnisse der Arbeit zusammengefasst. Zum Schluss kommt das Literaturverzeichnis. 0.3. Vorgehensweise und theoretischer Rahmen Die vorliegende Arbeit versteht sich als eine konfrontative Studie, in der eine bilaterale2 Vorgehensweise als themengerecht betrachtet und praktiziert wird. Dabei fungieren die Personaldeixeis als tertium comparationis und werden sowohl im Deutschen als auch im Arabischen untersucht. Ausgehend von der Definition der Personaldeixeis werden die dazu gehörenden Elemente in beiden Sprachen bestimmt und an ihnen werden die einzelnen Analyseschritte entweder parallel oder sukzessiv durchgeführt. Die jeweilige Analysekategorie gilt dann als Vergleichgrundlage und wird an beiden Sprachen angewandt. Wie oben erwähnt, wird in einem gesonderten Kapitel (Kapitel 5) die Ergebnisse des Vergleichs in der Form einer direkten Gegenüberstellung beider Sprachen gebündelt angeboten, um Gemeinsamkeiten bzw. Unterschiede zu unterstreichen. An dieser Stelle genügt nur der Hinweis, dass die Arbeit im Rahmen der Funktionalen Pragmatik die Funktionen der Personaldeixis beim sprachlichen Handeln analysieren will. Später wird auf die Theorie und ihre Relevanz für die Ziele der Arbeit ausführlicher eingegangen. Die Analyse erfolgt anhand eines Korpus aus wissenschaftlichen Artikeln und Kolumnen. Durch die Wahl der zwei Textarten will die Arbeit der Frage nachgehen |